Die Gentrifizierung in der Sindelfinger Pfarrwiesenallee ?
Die den Wohnstätten gehörenden 4 Häuserblocks mit 100 bezahlbaren Wohnungen in der Pfarrwiesenallee gegenüber der Schell-Tankstelle sollen demnächst abgerissen und durch 6 Wohnblocks mit 228 Wohneinheiten ersetzt werden. Nachverdichtung, Schaffung zusätzlichen Wohnraums. Wer könnte etwas dagegen haben? Wie sich jedoch durch eine Vorlage der Verwaltung herausgestellt hat, soll bei dem neu geschaffenen Wohnraum keine einzige Sozialwohnung entstehen. Das heißt die jetzigen Mieterinnen und Mieter mit niedrigen Einkommen werden de facto vertrieben, um sie durch Mieterinnen und Mieter mit höheren Einkommen zu ersetzen. Es findet der Austausch einer statusniedrigeren durch eine statushöhere Bevölkerung aus. Das nennt man Gentrifizierung. In München, in Berlin erfolgt die Gentrifizierung durch private Investoren. In Sindelfingen durch die städtische Wohnbaugesellschaft. Im Technik- und Umweltausschuss haben am Donnerstag CDU/ FW /FDP für die Vorlage der Verwaltung und damit die Vertreibung der bisherigen Mieterinnen und Mieter gestimmt. Die Grünen und die SPD haben sich enthalten, die LINKE hat als einzige gegen diesen Skandal gestimmt. Der Gemeinderat wird am Dienstag, den 19.10.2022 zu entscheiden haben, ob er die erste Gentrifizierung in Sindelfingen bestätigt oder korrigiert.
Richard Pitterle (Stadtrat Die LINKE)