Die Preise für Strom, Gas, Öl und Fernwärme kennen seit Jahren nur den Aufwärtstrend. So ist der Strompreis in den vergangenen acht Jahren um 41 Prozent, der Gaspreis um 26 Prozent gestiegen. Da ist es wenig verwunderlich, dass gerade in einkommensschwachen Haushalten immer mehr Energierechnungen unbezahlt bleiben.
Wie können wir als Kommunalpolitiker beeinflussen, dass die Energiekosten nicht noch mehr steigen? In dem wir bei „unseren“ Stadtwerken die Gewinne für den Haushalt abholen. Wenn wir die Gewinne zu Hälfte dort belassen, wie die Verwaltung vorschlägt und die Mehrheit des Gemeinderats beschließen wird, dann steigt das Eigenkapital der Stadtwerke. Steigt das Eigenkapital der Stadtwerke, können die Stadtwerke die fiktive Eigenkapitalverzinsung in Form steigender Netzentgelte an die Verbraucher weitergeben.
Die Formel ist einfach, mehr Gewinn bei den Stadtwerken belassen = höheres Eigenkapital= höhere Netzentgelte= höhere Stromrechnung.
Selbstverständlich wollen auch die Stadtwerke investieren, dafür benötigen sie aber nicht mehr Eigenkapital, sondern Kredite, die sie aufgrund der Bürgschaft der Stadt Sindelfingen mit 0,5 -2 Prozent verzinsen müssen. Auch hier gehen die Zinsen für das Fremdkapital in die Kalkulation der Netzentgelte ein, aber in viel niedriger Höhe als in der fiktiven Eigenkapitalverzinsung von 6,9 %.